Die Firma Pitter Yachtcharter ist mit 30 Jahren Erfahrung und einer großen Flotte an Schiffen ein Begriff in der Branche und Partner vieler Charteragenturen. Auf der Boot Düsseldorf im Januar 2017 habe ich Frau Susanne Deimling von Pitter Yachtcharter um ein Interview gebeten um Informationen für Einsteiger direkt vom Profi zu erhalten. 

Susanne Deimling, Head of Regatta Organisation

 

Interview mit Frau Susanne Deimling von Pitter Yachting

auf der Boot Düsseldorf 2017 zum Thema "Richtig chartern"

 

Skipper.online: 

Frau Deimling, wie finde ich als Einsteiger die richtige Yacht für meinen ersten Törn?

Was ist alles zu beachten?

 

Susanne Deimling: 

Ich würde die Yachtauswahl vornehmlich von der Personenzahl abhängig machen die mitfahren.

Meiner Meinung nach sollten nicht mehr als 5-6 Personen für den Anfang mitgenommen werden.

Man sollte sich untereinander gut verstehen und nicht zu viele unterschiedliche Charaktere mit

stark abweichenden Interessen an Bord haben.

Als Skipper hat man auch die Aufgabe die Stimmung an Bord hoch zu halten, das ist mit einer

kleinen, harmonischen Crew natürlich einfacher als mit 8-10 Leuten. 

 

Außerdem habe ich als Skipper für die Crew die Verantwortung. Für den Einstieg würde ich eine

Yacht der Größe ´38 bis ´42 Fuß wählen, hier hat man 3 Kabinen zur Verfügung und es finden bis

zu 6 Personen gut Platz. Außerdem ist diese Yachtgröße noch gut zu handeln. 

 

Skipper.online: 

Würden Sie Rollgroß oder Lattengroß für den ersten Törn wählen?

 

Susanne Deimling: 

Als Segelanfänger würde ich ein Rollgroß bevorzugen. Die meisten Ausbildungen und Kurse finden auf Schiffen mit Rollgroß statt und man ist mit diesem System bereits vertraut. Gerade im Charterbereich sind 90% der Yachten mit Rollgroß ausgestattet und daher hat man auch mehr Auswahlmöglichkeiten. Eine Scheu vor einem Lattengroß sollte man aber keinesfalls haben, es ist auch sehr einfach zu bedienen.

Dazu würde ich aber für den ersten Segelversuch einen Skipper empfehlen, der einen in dieses System einschult.

Pitter Yachting Regatta

Skipper.online: 

Wie finde ich nun einen seriösen Vercharterer?

Auf welche Kriterien sollte ich als Skipper achten?

 

Susanne Deimling: 

Ein ganz wichtiger Punkt ist ein ausgehändigter Sicherungsschein. Mit diesem Schein habe ich die Sicherheit das mein Geld auch im Falle einer Insolvenz des Vercharteres nicht weg ist.

Auch eine klares Angebot bei dem ich alle anfallenden Kosten und Extras auf einen Blick sehe ist sehr wichtig.

Bei unserer Firma ist es so, dass der Kunde auf unserer Internetseite sofort sieht was der Charterpreis ist und was an Extra-Kosten noch dazu kommen. Hier gibt es keine versteckten Kosten.

 

Immer wichtiger wird auch die Haftpflichtversicherung der Yachten ohne Selbstbehalt. Diese Bedingungen werden gerne im Kleingeduckten versteckt und es ist nicht unüblich das hier im Falle eines Schadens Kosten jenseits der 500,-€ auf den Charterer zukommen. Dieser Selbstbehalt ist auch von keiner Versicherung gedeckt, hier bleibt der Charterer darauf sitzen.

 

Zu 100% auf der sicheren Seite ist man, wenn der Vercharterer den Charter-Fairvertrag von Yacht-Pool verwendet. Damit ist garantiert das

die Yacht mit 1Mio.€ Haftpflichtsumme ohne Selbstbehalt versichert ist. Ich persönlich würde eine Yacht nicht ausschließlich Online buchen, sondern immer auch den telefonischen Kontakt zum Vercharterer suchen und mich beraten lassen. Hier kann ich mir einen Eindruck verschaffen wie kompetent die Firma bzw. die Mitarbeiter sind. Wir z.B. informieren die Basis vor Ort schon 3 Tage vorher wer am Samstag eincheckt und welche besonderen Wünsche der Kunde hat. Sollten hier noch Fragen offen sein können wir sofort reagieren.

 

Skipper.online: 

Welchen Service darf ich als Charter-Kunde vom Vercharterer erwarten?

 

Susanne Deimling: 

Wie schon angesprochen würde ich auf folgende Dinge besonderen Wert legen: - Sicherungschein, - Charterfairtrag von Yacht-Pool, - Klare, aktuelle Informationen bzgl. der Ausstattung der Yacht mit original Bildern, - Kompetente Antworten auf alle Fragen die der Kunde hat.

 

Skipper.online: 

Wie bekomme ich jetzt noch einen fairen Charter-Preis für mich, in dem doch zugegebener Maßen zum Teil etwas

unübersichtlichen Rabatt-Dschungel?

 

Susanne Deimling:

Die Vercharterer machen vermehrt wieder günstige Frühbucher-Angebote. Bis Ende Dezember und auch zu Messezeiten z.B. auf der

Messe "Boot" Düsseldorf Anfang des Jahres hat man noch gute Möglichkeiten das gewünschte Schiff mit Rabatt buchen zu können. 

Schnäppchen-Jäger können natürlich auch auf Last Minute Angebote hoffen, falls die Vercharterer noch Lücken füllen müssen.

Dann muss man aber nehmen was noch da ist.

 

Auf der Messe finde ich bekommt man ein faires Preis/Leistungsverhältnis mit dem auch der Vercharterer seinen guten Service bezahlen kann. Der Yacht-Pool Sicherungsschein, der Charterfairtrag sowie auch Internet an Bord, wie es bei uns Standard ist und natürlich mehrsprachige Mitarbeiter, eigene Mechaniker, all dieser Mehrwert für den Kunden hat natürlich seinen Preis.

Bei uns sind z.B. die Stützpunkt Mitarbeiter das ganze Jahr über angestellt und nicht nur zur Saison. Das hat den Vorteil das wir sehr beständige Mitarbeiter mit entsprechender Erfahrung haben die schon viele Jahre bei uns arbeiten. Das spürt natürlich auch der Kunde. Bei Pitter Yachting ist z.B. 1 Schiffsbetreuer für nur 8 Schiffe zuständig und der kennt natürlich "seine" Schiffe bis ins kleinste Detail. Dieser Betreuer ist 

für den Kunden während der Charter rund um die Uhr per Telefon erreichbar, sollten während der Fahrt Probleme auftreten. 

Pitter Yachting Basis Biograd

Skipper.online: 

Welche Kosten kommen zum normalen Charterpreis noch dazu?

 

Susanne Deimling:

Das ist natürlich abhängig vom gebuchten Revier, meist kommt ein Permit, Tourismustaxe, Charterpaket oder Transitlog, wie es auch immer genannt wird mit dazu. Damit werden Marinagebühren, Müllentsorgung etc. bezahlt. Außerdem kann man noch

zahlreiche Extras hinzubuchen wie Skipper, Hostess, Spinnaker, Genaker, Stand UP Paddle Board oder auch ein Relingnetz falls man kleine Kinder mit dabei hat. Und natürlich bei einer Fluganreise den Flughafen-Transfer zum Stützpunkt.

 

Auch die Skipper-Haftpflichtversicherung und Kautionsversicherung sollte nicht vergessen werden, ohne die würde ich nicht fahren.

Hiermit sind Schäden abgesichert die der Skipper oder seine Crew am eigenen oder fremden Schiff anrichtet. Ich muss nichts verheimlichen und brauche kein schlechtes Gewissen haben sollte

tatsächlich einmal ein Schaden entstehen.

Man hilft hiermit der Basis die Qualität sicherzustellen und natürlich sich selbst. Denn ein verheimlichter Schaden kann oft in der kurzen Zeit

in der das Schiff vor dem Crew-Wechsel der Basis zur Verfügung steht oft nicht gefunden werden. Der nächste Chartergast fährt im schlimmsten Fall wieder damit los oder verliert beim rechtzeitigem Erkennen einen wertvollen Urlaubstag weil er wegen der Reparatur im Hafen bleiben muss. Das möchte man selbst auch nicht erleben.

Es kann immer mal etwas passieren davor sind auch die besten Skipper nicht gefeit, darum Skipper-Haftpflichtversicherung und Kautions- versicherung abschließen und einen stressfreien Urlaub genießen.

 

Skipper.online: 

Welche Vorteile kann Pitter Yachting seinen Kunden bieten?

 

Susanne Deimling:

Wir bieten unseren Kunden den Yacht-Pool-Sicherungsschein, den nicht jeder anbietet, kostenloses WLAN auf allen unseren Schiffen und eine 24Std.-Hotline für unsere Charterkunden. Alle unsere Schiffe sind Sicherheitstechnisch über dem Standard ausgestattet.

So haben wir auf jedem Schiff eine Rettungsinsel und Lifebelts, sowie auf den neueren Schiffen ab Bj. 2013 auch Automatik-Schwimmwesten an Bord. Der Erste Hilfe Koffer der auf jedem Schiff vorhanden ist, ist komplett gefüllt und wird regelmäßig gewartet.

Wir legen bei unseren Schiffen sehr viel Wert auf Sicherheit und Qualität.

Pitter Yachting vor Anker

Skipper.online: 

Was sind Ihre 3 wichtigsten Tipps für Einsteiger damit es ein schöner und entspannter Törn wird?

 

Susanne Deimling:

Tipp Nr.1 - Die Auswahl des passenden Reviers - Im Falle Kroatiens würde ich das Gebiet um Zadar, Biograd oder Murter vorschlagen,

da man hier innerhalb einer Stunde immer eine sichere Bucht erreichen kann. Dieses Revier ist sehr Einsteiger freundlich und auch ich habe meinen ersten Törn hier unternommen. 

 

Tipp Nr.2 - Gründlich Einchecken - Sich die Zeit beim Einchecken nehmen und das Schiff gründlich inspizieren, nicht nur ob etwas defekt ist oder fehlt, sondern auch für das Kennenlernen des Schiffes. Punkt für Punkt von der Checkliste abhaken. Da jedes Schiff etwas anders konstruiert ist, sollte man wissen wo die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände wie Feuerlöscher, Schwimmwesten und Rettungsmittel verstaut sind. 

 

Tipp Nr.3 - Die richtige Crew auswählen - Besonders für den ersten Törn ist es wichtig dass die Crew passt. Ich würde keinen fremden Mitsegler mitnehmen oder Personen bei denen ich Zweifel habe dass es passt. Am besten wäre ein guter Bekannter, natürlich auch der eigene Partner der auch schon Segelerfahrung mitbringt. Ich persönlich habe mir für meinen ersten Törn zwei Tage lang einen Skipper gegönnt, der mit mir alle gängigen Manöver geübt hat wie Ankern, Anlegen an der Boje etc. Auch seine Revierkenntnisse sind natürlich sehr wertvoll.

 

Skipper.online: 

Welches wäre Ihr persönliches Traumrevier für 3 Wochen Segelurlaub?

 

Susanne Deimling:

Mein Traumrevier ist Kroatien. Hier fühle ich mich Zuhause. Die Inselwelt ist wunderschön, das Essen, die kleinen Dörfer, die vielen

schönen Buchten. Hier würde ich die 3 Wochen verbringen.

 

Skipper.online: 

Mit was für einer Yacht wären Sie dann gerne unterwegs?

 

Susanne Deimling:

Ich würde mit 3-4 Freunden auf einer neuen Bavaria Cruiser 41 segeln, das Schiff ist überschaubar und gibt mir Sicherheit.

Außerdem ist die neue Badeplattform genial für´s baden in Buchten.

 

Skipper.online:

Welche 2 privaten Dinge müssen unbedingt mit aufs Schiff?

 

Susanne Deimling:

Meine Sonnenbrille und mein Handy für Musik an Bord.

 

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