Die meisten Charteryachten sind mit der nötigen Ausrüstung für einen gelungenen Törn ausgerüstet. Doch die Qualität der Ausrüstung schwankt sehr stark. Gerade bei Ferngläsern ist mir schon alles untergekommen. Vom Billigglas, mit verrutschter Linse, das völlig unbrauchbar war bis hin zum hochwertigen Steinerglas. Auch alte Festmacher die bei jeder Schiffsbewegung knarzen und Dir den Schlaf rauben müssen nicht sein.
Darum macht es durchaus Sinn sich im Laufe der Zeit ein paar Ausrüstungsgegenstände selbst anzuschaffen. Ich persönlich habe mir für jeden Törn ein "Ausrüstungsbudget" von 200,-€ gesetzt um das die persönliche Ausrüstung erweitert wird. So hat man nach ein paar Jahren die wichtigsten Gegenstände in ordentlicher Qualität immer mit dabei.
Hier meine Tipps wie ich meine Ausrüstung ergänzt habe:
Die richtige Segelbekleidung richtet sich vor allem nach Jahreszeit und Revier. Es kann aber auch im Sommer beim Durchzug
einer Regenfront empfindlich kalt und nass werden. Am besten man baut seine Segelbekleidung im 3-Schichten-Prinzip auf
dann ist man für jede Situation bestens ausgerüstet.
- erste Schicht "Baselayer"
Diese Schicht besteht aus dünner Funktionswäsche die eng am Körper anliegt und die produzierte Feuchtigkeit an die nächste
Schicht weitergeben kann. Dadurch bleibt die Haut trocken und der Körper kühlt nicht aus.
- zweite Schicht "Midlayer"
Je nach eigenem Befinden kommt hier mehr oder weniger dicker Fleece zum Einsatz. Diese Schicht soll in erster Linie
bei kalten Temperaturen warm halten und die Feuchtigkeit weiter nach außen transportieren.
- dritte Schicht "Outerlayer"
Die Segeljacke als äußerste Schicht schützt vor allen äußeren Einflüssen wie Gischt, Regen und Wind. Sie ist atmungsaktiv
und trägt die Feuchtigkeit weiter nach außen. Es gibt hier verschiedene Stärken und Qualitäten je nach Einsatzgebiet.
Lass Dich beim Kauf gut beraten und probiere verschiedene Modelle an.
Preise für Erstausrüstung von 500,- bis 1500,- €
Die persönliche Rettungsweste mit Lifeline finde ich sehr wichtig. Meist bleibt nach einem Törn für das Basispersonal keine Zeit
alle Rettungswesten der rückkehrenden Yachten auf Funktion zu prüfen. Da wird aus Spaß auch schon mal eine Auslösung
ausprobiert und aus Angst vor den Kosten einer neuen Patrone auch nichts gesagt und einfach wieder zusammengelegt.
Pech wenn man sie dann wirklich einmal brauchen sollte. Darum hier nicht sparen und sich seine eigene Weste zulegen.
Zu achten ist beim Kauf auf die richtige Auftriebsklasse - 150N für Sommertörns und leichte Bekleidung und
275N für schwere Bedingungen und wetterfester Bekleidung. Je nach Anspruch kann eine Rettungsweste noch mit
Seenotlicht, Spraycup und Seenotsender ausgestattet werden. Die Weste sollte alle 2 Jahre gewartet werden. Preise von 70,- bis 400,- €
Standartmäßig sind auf Charteryachten meist ganz einfache, kurze Winschkurbeln vorhanden da die auch gerne mal über Bord gehen.
Die Kraftübertragung bei Standart-Winschkurbeln ist mäßig und auch die Verriegelungsmechanik hakt oft. Darum habe ich immer meine
eigene Winschkurbel mit dabei. Hier hat sich die Lewmar One Touch mit Power-Griff bestens bewährt. Preis 100,- €
Der eine oder andere wird jetzt sagen " jetzt spinnt der Huber komplett" - eigene Festmacher, hab ich ja noch nie mitgenommen!
Spätestens nach der ersten stürmischen Nacht vor Mooring weiss man neue, geschmeidige Festmacher mit Ruckdämpfer zu schätzen.
Kein knarzen und rucken mehr - herrlich. Empfehlen würde ich 14mm Festmacher in 15m Länge, da 10m oft schon zu kurz waren.
Auch eine 30m Schwimmleine zum Festmachen an Land falls erforderlich kann sehr nützlich sein. Preise von 70,- bis 100,- €/St.
Wer beim Bojen fangen mit einem normalen Bootshaken schon des Öfteren Probleme hatte, sollte mal einen Blick auf den
Bootshaken von Hook&Moor werfen. Mittels einer genialen Mechanik wird die Leine beim Fangen der Boje gleich mit durchgezogen.
Muss man gesehen haben, kann man sich sonst nicht vorstellen. Hier der Link zum Video.
Ich nutze die 200cm Variante und komme damit gut zurecht. Preis 140,- €
Es gibt natürlich noch zahlreiche weitere Kleinigkeiten die das Leben an Bord erleichtern und sicherer machen.
Dazu gehören noch Leckstopfen, Tragehilfe für Außenborder, Handfunkgeräte, Reparatursystem für Schlauchbootrisse,
Trinkwasserentkeimung, Relings-Polsterung, Sitzkissen, Segelhandschuhe usw.
Diese Zubehörteile findest Du bei den jeweiligen Ausrüstungsfirmen.
Eine Checkliste meiner Ausrüstung findest Du hier.
Nachdem jeder Segelausrüster seine Schwerpunkte und Stärken hat, habe ich Dir nachfolgend bei den
jeweiligen Firmen die aktuell besten Angebote für Deine Ausrüstung rausgesucht.